Versuchung der Antonia
Operette in sechs Bildern
Musik von Theo Mackeben
Text von Günther Schwenn und Michael Freytag
Inszenierung
Uraufführung: 16. September 1950
Theater, Bonn, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Einstudierung und Leitung: Theo Mackeben
- Regie: Otto Daute
- Bühnenbild: Alfred Kuenzer
- Chöre: Theodor Scheer
- Kostüme: Claire Kutsch
- Choreografie und Einstudierung der Tänze: Arthur Sparnkel
Besetzung:
- Antonia Berndt: Lilly Krubenbacher / Maria Gaard
- Thomas Graf, ein junger Musiker: Gert Rainer
- Henrik Nielsen: Eduard Obsieger
- Herr Knospe, Geschäfte aller Art
- Sissy, ohne Beruf: Helga Mietzner / Ruth Schneider
- Manuel Pasado: Adi Appelt
- Jeanette Lyon: Lieselotte Keip
- Ringergustav: Hans-Joachim Post
- Senora Marquita: Annemarie jung
- Der Denunziant: Heinz-Joachim Ullrich
- Richter: Kurt Schmidt-Schindler
- Ankläger: Heinz Stöver
- Verteidiger: Karl-Heinz Fiege
- Polizist: Wolf Lossen
- Der Regisseur Cortez: Harry Flatow
- Es tanzen: Lilly Herff-Sparnkel / Arthur Sprankel / Walter Wülfgen / Aenne Lähn / Marianne Evers und die Tanzruppe
- Gäste / Diener / Transportarbeiter / Nachbarn / Polizisten / Bühnenpersonal / Costaricaner
Premierenchronik
D | UA | 16. September 1950 | Theater, Bonn |
Inhaltsangabe
"Die Versuchungen, denen die Textbuchschreiber Günther Schwenn und Michael Freytag ihre Hauptheldin, eine aufsteigende Bühnensängerin des melodischen namens Antonia, ausliefern, entpuppt sich bald als weniger ernsthaft. Ein wahrer Engel, schreitet sie standhaft durch die diversen Welten von Kaffee- und Coffein-Schmugglern, von intrigierenden Kolleginnen und undurchsichtigen Managern, unentwegt greift ihr 'Herz im Traum nach den Sternen in leuchtenden Fernen' (am romantischen Opernhimmel nämlich), bis ihrer Tapferkeit an Costaricas Wunderküste der Ruhm mitsamt dem Geliebten zufällt. Diesen schicksalsschweren Weg nun mit hübschen Hindernissen, Zwischenspielen, Kapriolen zu verstellen, lassen sie Antonias Pfade mit zeitnahen Sentenzen zieren, um dem Parterre beizubiegen, was z.B. die ewigen Ja-Sager unter uns für Jammerlappen sind oder Menschen ohne Ausweis in unseren Zeitläuften für Parias."
Dr. Lindlar: Versuchung der Antonia. Zündender Start Mackebens neuer Operette. In: General Anzeiger (Bonn), 18. September 1950.
Kritiken
"Die Bonner Operettenbühne startete ihren Winterfahrplan 1950/51 kühnen Mutes mit einer Uraufführung. Was sich dem Premierenpublikum darbot, war eine runde Leistung, sehr beachtlich. das dichtbesetzte Haus zollte immer stärker werdenden Beifall, für Akteure und Aktricen, vor allem für den Komponisten und Kapellmeister selber.
[...] Gewiß ein löbliches Unterfangen und von der englischen beggars opera oder dem französischen Bouffes ähnlich schon vorgemacht, nur, daß unseren beiden Bühnenschreibern allzu viele Schalen abgeworfener Operettenwelten noch am Gefieder kleben. was konnte selbst Mackeben anders daraus machen als ein Operetten-Chamäleon, schillernd zwischen sentimentaler Operngebärde, kesser Filmmusik und witziger Musikreportage? Sehr gekonnt, frappierend in der Instrumentation, sprühend von witzigen Einfällen, in den besten Partien bei Straußens 'Till' ebenso zu Hause wie bei Mark Lothars 'Schneider Wibbel' oder Egks 'Abraxas', aber ein Ganzes doch nicht. Das aufnahmewillige, dabei hellwache Publikum reagierte spontan auf jede in sich geschlossene 'Nummer', die durchpulst war von Mackebens rhythmischer Verve [...].
Was haben die Helfer des Komponisten in wenigen Wochen aus dem Bonner Spielkörper gemacht! Versiert die glättende Arbeit des Regisseurs Otto Daute, unverkennbar die Hand des Choreographen Sprankel, Künzers Bühnenbild ein Zusammenklang mit Claire Kutschs Kostümentwürfen."
Dr. Lindlar: Versuchung der Antonia. Zündender Start Mackebens neuer Operette. In: General Anzeiger (Bonn), 18. September 1950.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Die Versuchung der Antonia". Richard Müller-Lampertz und das Rundfunkorchester Hannover "Leichte Sinfonik". CD Nr. 5 Nr. 8. TMK 023 182. (6xCD).
Empfohlene Zitierweise
"Versuchung der Antonia". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 11. April 2025.