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M - wie Marilyn

Musical

Musik von William Ward Murta
Text von Markus Weber

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 31. Mai 1986
Bühnen der Stadt, Bielefeld, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: William Ward Murta
  • Regie: Markus Weber
  • Choreographie: Lynne Washington
  • Bühnenbild und Kostüme: Walter Perdacher

 

Besetzung:  

  • Toni: Monika Mayer
  • Ginger / Schönheitschirurg / Showmaster / Bert: Hans B. Goetzfried
  • Fred / Arthur: Peter Zeug
  • Sue: Jane Comerford
  • Peter: Holger Hauer
  • Josh: Werner Schwarz
  • Der Bundeskanzler und Marilyn Monroe

 

 

 

Premierenchronik

D UA 31. Mai 1986 Bühnen der Stadt, Bielefeld

 

 

 

Inhaltsangabe


"Sue tingelt als 'Marilyn Monroe' durch Cafés und zweitklassige Cabarets. Sie ist zwar begabt, aber nicht berühmt, will es auch gar nicht sein. Jeden Abend nach der Vorstellung streift sie ihre Rolle ab und führt mit ihrem Mann Josh, der von einer Fußballerkarriere in der ersten Liga träumt, ein ganz normales Leben. Doch eines Tages wird sie entdeckt, und ihr Leben nimmt eine drastische Wende. Was früher Spaß und Spiel war, wird plötzlich Ernst. Angetrieben von ihrem Management, wird sie der Monroe immer ähnlicher, verliert ihre eigene Persönlichkeit. Plötzlich erlebt sie selbst Marilyns Glanz und Verzweiflung. Selbst die Menschen, die sie umgeben, werden denen aus Marilyns Biographie immer ähnlicher. Fast bis zum Selbstmord getrieben versucht sie dem Teufelskreis zu entkommen und tritt als sie selbst und nicht als M - wie Marilyn vor ihr Publikum. Doch es wird ein Schuß nach hinten. Sie wird dadurch noch erfolgreicher. Äußerlich zwar durch Operationen ein neuer Mensch, begibt sie sich auf die Suche nach der verlorenen Sue. Die 'Tätowierung' kann sie nicht mehr rückgängig machen, doch sie beschließt trotzdem, nochmals von vorne zu beginnen, nimmt Abschied von der Show und sucht einen neuen Weg, das Leben in den Griff zu kriegen."

Inhaltsangabe aus dem Programmheft der UA, 1986.

 

 

 

Kritiken

 
"Das Werk, einem kleinen Ensemble von sechs Personen auf den Leib geschrieben, die das Metier Musical beherrschen, wäre in der Lage einen Weg aufzuzeigen, wie man ein eigenständiges deutsches Musical schaffen könnte. Ein dramaturgisch gut aufgebaute Handlung, eine knappe moderne und direkte Sprache, eine ausgezeichnete zeitgemäße Musik, eingebettet zwischen Soul und Rock, eine straffe konzentrierte Inszenierung und der sparsame aber gekonnte Einsatz tänzerischer Momente, scheint maßgeschneidert für deutsche Bühnen.

Und die Besetzung ist nicht nur für Bielefelder Verhältnisse ausgezeichnet. Jane Comerford in der Rolle des Marilyn-Klischees ist darstellerisch überzeugend und stimmlich mehr als optimal! Monika Mayer schaffte es ausgezeichnet den Bogen von der knallharten Agentin bis zum Mitmenschen, der die zerstörte Sue wieder aufbaut, darzustellen. Ebenso ausgezeichnet wie überzeugend Holger Hauer als eiskalter und zynischer Manager und Peter Zeug als dem Suff verfallener Autor Arthur.

Man möchte dem Werk einen durchschlagenden Erfolg auf anderen Bühnen wünschen. Es hätte ihn verdient."

R. Finkelmeier: Bielefeld: M - wie Marilyn. In: Das Musical [später musical, Das Musicalmagazin], Erstausgabe Juli 1986, Seite 25.

 

"Was der Oper recht ist, soll dem Musical längst billig sein - und schon gar bei diesem Thema, dieser nach Theater schreienden Vorlage. Markus Weber hat sich der Karriere-Geschichte Marilyn Monroes angenommen, bastelte sie raffiniert in eine packende Rahmenhandlung, in der anhand des Aufstiegs und Falls des Tingeltangel-Girls und der MM-Imitatorin Sue die Lebensgeschichte der Hollywood-Diva parallel in packender Erzählweise präsentiert wird. Die Texte sind in einem gewissen Neu-Deutsch, gespickt mit den bekannten 'klugen Sprüchen', knapp und bündig aussagestark; die Entwicklung der einzelnen Charaktere wird durch sechs Darsteller ausgezeichnet herausgearbeitet.

Der Regisseur Weber 'timet' alles exakt, und somit ist eine durchgehende Spannung gewährleistet, zumal sich die Musik von William Ward Murta (der auch die Band leitet) einer allgemeingültigen aktuellen Soul-Sprache, angesiedelt etwa zwischen der von Andrew Lloyd Webber und John Kander, erfolgreich bedient. Ausgestattet wurde die kleine Bühne im Theater am Alten Markt ganz geschickt von Walter Perdacher, die knappe Choreographie steuerte Lynne Washington hinzu."

Sylvester Goldacker: Was ist dran an MM? M - wie Marilyn. In: Orpheus - Oper und mehr, Ausgabe 8/1986.

 

 

 

Kommentar

 
"M - wie Marilyn" wurde auch (Premiere 14. Mai 1987) im Theater im Zimmer, Hamburg, aufgeführt, wobei die Regie wieder in den Händen von Markus Weber lag und Jane Comerford und Peter Zeug ihre Rollen wiederholten.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"M - wie Marilyn". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 5. Mai 2025.